Berliner Zeitung 9.5.1994
09.05.1994
Bundesregierung soll alten Atombunker einmotten
Verlegung der Krisenzentrale nach Berlin gefordert
Bonn. dpa
Die Stillegung des geheimen Atombunkers der Bundesregierung an der Ahr haben Politiker von SPD und CDU gefordert. Als Gründe nannten sie die geänderte weltpolitische Lage und den Regierungsumzug von Bonn nach Berlin.
"Der Regierungsbunker macht keinen Sinn mehr, weil es keinen Feind mehr gibt, vor dem man sich darin schützen muß", erklärte Rudi Walther (SPD), Vorsitzender des Bundestags-Haushaltsausschusses, der "Welt am Sonntag". "Ich schlage vor: Der Bunker wird eingemottet. Das spart jedes Jahr Millionen."
Daß der Bunker weiter intakt gehalten wird, kritisierte Dieter Lau, Vizepräsident des Bundes der Steuerzahler, als "ein typisches Beispiel für die Gedankenlosigkeit und Unbeweglichkeit von öffentlichen Verwaltungen". Die Aufgabe des Bunkers an der Ahr fordert auch der CDU-Verteidigungsexperte Peter Kurt Würzbach - allerdings weniger aus Sparsamkeit: "Ein Regierungsbunker ist unverzichtbar. Aber er gehört logischerweise in die Nähe der Regierung, also demnächst nach Berlin. Die Bundesregierung sollte untersuchen lassen, welche von der DDR genutzten Bunker dafür verwendet werden können."
Der deutsche Regierungsbunker zwischen Dernau und Ahrweiler, rund 20 Kilometer vom Bonner Regierungsviertel entfernt, war in den sechziger Jahren für gut fünf Milliarden Mark angelegt worden. +++
Montag, 9. Mai 1994
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