Rhein-Zeitung Koblenz 20.09.1995:
Über Bunker reden
BONN. DPA. Über eine Renovierung des Regierungsbunkers an der Ahr soll laut Kanzleramtsminister Friedrich Bohl (CDU) nur im Einvernehmen mit dem Parlament entschieden werden.
Innenminister Manfred Kanther (CDU) sei beauftragt worden, den Ausweichsitz von Regierung und Parlament für Katastrophen- und Kriegsfälle angesichts der enormen Finanzmittel, die seinerzeit aufgebracht worden seien, vorerst funktionsfähig zu halten.
Mittwoch, 20. September 1995
Montag, 18. September 1995
Regierungsbunker für 200 Millionen Mark renovieren
Berliner Kurier
18.09.1995
Bonn will Regierungsbunker für 200 Millionen Mark renovieren
Vier Jahre vorm Umzug
BONN - Da kann sich der Steuerzahler nur noch wundern: Innenminister Manfred Kanther (CDU) will für 200 Millionen Mark den stillgelegten Atombunker der Bundiesregierung bei Bonn wieder in Betrieb nehmen - fünf Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und vier Iahre vor dem Regierungsumzug nach Berlin. Die geheime "Dienststelle Marienthal" bei Bad Neuenahr, 20 Kilometer vor Bonn, wurde nach dem Krieg für fünf Milliarden Mark gebaut. In den insggsamt 30 Kilometer langen Stollen, die mehr als 300 Meter in die Weinberge getrieben wurden, spielten Politiker und Militärs den Atomkrieg durch. Im März 1989 war damit Schluß. Geht es nach Kanther, sollen noch im laufenden Jahr 14,5 Millionen Mark für die Renovierung und 11 Millionen für Wach- und Wartungspersonal ausgegeben werden. In den nächsten 10 Jahren folgen dann 176,9 Millionen Mark für die "Herstellung und Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit". Kritik gab's schon vom Bundesrechnungshof: "Zu teuer. Man sollte statt dessen einen
DDR-Bunker bei Berlin übernehmen." Am 10. Oktober stehen die Pläne auf der Tagesordnung des Bundestags-Haushaltsausschusses. Sein Vorsitzender Helmut Wieczorek (SPD): "Der Bunker paßt nicht mehr in die Zeit. Man sollte ihn schließen. " Finanzausschuß-Chef Carl-Ludwig Thiele (FDP): "Diese Investitionen sind so überflüssig wie die unmoralischen Atombomben-Tests." Ein Sprecher des Innenministeriums behauptete dagegen: "Bundesrat und Bundestag wollen an dem Bunker festhalten."
18.09.1995
Bonn will Regierungsbunker für 200 Millionen Mark renovieren
Vier Jahre vorm Umzug
BONN - Da kann sich der Steuerzahler nur noch wundern: Innenminister Manfred Kanther (CDU) will für 200 Millionen Mark den stillgelegten Atombunker der Bundiesregierung bei Bonn wieder in Betrieb nehmen - fünf Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und vier Iahre vor dem Regierungsumzug nach Berlin. Die geheime "Dienststelle Marienthal" bei Bad Neuenahr, 20 Kilometer vor Bonn, wurde nach dem Krieg für fünf Milliarden Mark gebaut. In den insggsamt 30 Kilometer langen Stollen, die mehr als 300 Meter in die Weinberge getrieben wurden, spielten Politiker und Militärs den Atomkrieg durch. Im März 1989 war damit Schluß. Geht es nach Kanther, sollen noch im laufenden Jahr 14,5 Millionen Mark für die Renovierung und 11 Millionen für Wach- und Wartungspersonal ausgegeben werden. In den nächsten 10 Jahren folgen dann 176,9 Millionen Mark für die "Herstellung und Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit". Kritik gab's schon vom Bundesrechnungshof: "Zu teuer. Man sollte statt dessen einen
DDR-Bunker bei Berlin übernehmen." Am 10. Oktober stehen die Pläne auf der Tagesordnung des Bundestags-Haushaltsausschusses. Sein Vorsitzender Helmut Wieczorek (SPD): "Der Bunker paßt nicht mehr in die Zeit. Man sollte ihn schließen. " Finanzausschuß-Chef Carl-Ludwig Thiele (FDP): "Diese Investitionen sind so überflüssig wie die unmoralischen Atombomben-Tests." Ein Sprecher des Innenministeriums behauptete dagegen: "Bundesrat und Bundestag wollen an dem Bunker festhalten."
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